Vorschläge zur umweltfreundlichen Beschaffung von Stiften, Kunststoff- und Papierartikeln
Das UmweltTeam am FBI möchte die Beschaffung von umweltfreundlichen Büromaterialien unterstützen.
Die rechtlichen Grundlagen für die umweltfreundliche Beschaffung sind gegeben unter anderem durch die Beschaffungsverordnung der Freien und Hansestadt Hamburg vom 15. Juni 1993, worin in den Beschaffungsgrundsätzen unter Paragraph 1.1. ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß Gesichtspunkte des Umweltschutzes zu berücksichtigen sind. Weitere Grundsätze für die umweltfreundliche Beschaffung formuliert der Leitfaden zur umweltfreundlichen Beschaffung von Lieferungen und Leistungen nach der VOL vom 2. Mai 1995. Dieser Text klärt auch die Gewichtung von Sparsamkeitserwägungen und Bewertungen der Umweltverträglichkeit bei der Beschaffung. "Bei der Wertung der Angebote ist danach die Berücksichtigung von Umweltaspekten nicht nur zulässig, sondern als besonderes Kriterium mit entscheidungsrelevant, wenn es in der jeweiligen Leisungsbeschreibung enthalten ist. Mehrkosten sind zumutbar, wenn deren Berücksichtigung eine höhere Wirtschaftlichkeit erwarten lassen. Voraussetzung ist, daß die Lieferungen/Leistungen für den vorgesehenen Verwendungszweck geeignet sind. Eine geringfügige Minderung der Gebrauchstauglichkeit ist bei umweltfreundlichen Produkten ggf. hinzunehmen. Dies bedeutet, daß nicht allein die Kostenwirksamkeit im jeweiligen Jahreshaushalt zu beachten ist. Es sollen auch Folgekosten berücksichtigt werden, die für andere Aufgabenbereiche und für andere Zeitpunkte abschätzbar sind, wie z.B. Entsorgungs-, Energie- und Wasserkosten. Soweit möglich sind indirekte Folgekosten, die sich aus Ökoblanzen oder anderen Angaben ableiten lassen, einzubeziehen." (Paragraph 2.3)
Das UmweltTeam am FBI hat deshalb für die Produkte, die am häufigsten am FBI nachgefragt werden, allgemeine Kriterien, die für die Beschaffung gelten sollen, zusammengestellt. Diese sind:
Monomaterialien statt Materialmix, um das Recycling zu vereinfachen
Die Produkte sollten nachfüllbar sein, um Verpackung zu vermeiden
Kunststoff sollte wegen sschlechter Recyclingfähigeit und wegen der diesbezglich knappen Rohstoffresourcen vermieden werden
Stifte
sollten giftige Stoffe vermeiden und daher auf Wasser- oder
Ethanolbasis sein.
Für
Produkte aus Papier sollte wegen der damit verbundenen Einsparung an
Ressourcen sowie an Wasser und Bleichmitteln möglichst 100%
Altpapier / Recyclingpapier verwendet werden
PVC sollte wegen seiner Gefährlichkeit vermieden werden
Für viele der am FBI beschafften Materialien ergab sich bei unseren Recherchen kein Handlungsbedarf, da die vom Vertragspartner günstig angebotenen Materialien bereits die oben beschriebenen Kriterien erfüllen.
Diese Produkte sind die folgenden:
Bleistifte
sollten unlackiert sein, werden hier schon angeboten
Folien
sollten PVC-frei sein
-> unsere Standardfolien sind schon PVC-frei
Tesa
sollten PVC-frei sein, `office-flim' aus PP
-> unser Standardtesa ist schon PVC-frei
Ordner
sollten aus Karton ohne Kunstoffbeschichtung / aus 100 % Altpapier sein, d.h. Recyclingpappe (Umweltzeichen RAL-UZ 56)
-> wird vom Vertragspartner (Ahrend) angeboten
Trennblätter / Trennstreifen
sollten aus Altpapier / Recyclingkarton sein.
-> Ahrend und Memo bieten beide an, also herkömmliche Bestellung.
Bei folgenden Produkten sind die oben genannten Kriterien bei den vom Vertragspartner günstig angebotenen Produkten nicht erfüllt. Hier möchten wir Drittmittelprojekte auffordern, ebenfalls nach diesen Kriterien umweltfreundlich zu beschaffen. Für die Beschaffung aus Haushaltsmitteln stellt das UmeltTeam für dieses Jahr die Mehrkosten aus den Mitteln der Energiesparprämie zur Verfügung, so daß die unten aufgelisteten Produkte demnächst allen Angehörgen des FBI zum Testen zur Verfügung stehen.
Kugelschreiber
hier sollte der Kunststoffanteil mögl. gering gehalten oder vermieden werden. Falls Kunststoff dennoch nötig ist, sollte es Monomaterial sein. Von Memo wird ein "Paper-pen" mit einer Hülle aus 100% Recycling-Papier und auswechselbarer Mine angebotenen. Der Paper-pen soll genauso gut schreiben wie ein Einweg-Plastik-Kugelschreiber.
Marker (für Whiteboard und Flipchart)
Hier sollte ebenfalls Kunststoff vermieden werden und das Gehäuse z.B. aus Recyclingpappe sowie die Tinte auf Wasser- bzw. Ethanolbasis sein. Auch hier wären nachfüllbare Stifte sinnvoll. Von Memo wird ein Stift angeboten, der alle diese Voraussetzungen erfüllt.
Marker (für Text)
gibt es mit Holzhülle und ohne Lösungsmittel.
Folienstifte
gibt es aus recyclingfähigem Polypropylen mit auswechselbarer Spitze und nachfüllbar. Auch hierfür gibt es ein Angebot von Memo.
Fineliner (Filzstifte z.B. mit Strichstärke 0,4)
sollten cadmiumfrei und nachfüllbar sein, werden ebenfalls von Memo angeboten.
Klarsichthüllen
Grundsätzlich sollten Kunstoffhüllen durch Pergament ersetzt werden, wo es möglich ist. Wenn doch Kunststoffhüllen benutzt werden, sollten PVC-freie beschafft werden. Bei Ahrend sind die PVC-haltigen Hüllen aber auch teurer. Memo bietet Pergamenthüllen an.
Haftnotizen
Die Notizzettel sollten aus Recyclingpapier und der Klebstoff auf Wasserbasis sein.
Briefumschläge
sollten aus Umweltschutzpapier / Recyclingpapier sein und das Sichtfenster aus Pergamin. Außerdem sind wasserlösliche Naßkleber umweltfreundlicher als Trockenkleber. Memo bietet naßklebende Umschläge an.