Festkolloquium zu Ehren von
Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Wilfried Brauer


anläßlich seines 60. Geburtstages


Montag, den 3. November 1997
14.30 bis ca. 18.00 Uhr
Konrad-Zuse-Hörsaal Haus B
Vogt-Kölln-Str. 30, 22527 Hamburg-Stellingen

Programm

Begrüßung
Prof. Dr. Horst Oberquelle, Dekan
Prof. Dr. Rüdiger Valk

Vorträge mit Diskussion

Das Sprachverstehen
Prof. Dr. Helmut Schnelle, Universität Bochum

Formal Language Theory based on Forbidding and Enforcing
Prof. Dr. Grzegorz Rozenberg, Universität Leiden

Glückwunschadresse
Prof. Dr. Christian Freksa
Prof. Dr. Matthias Jantzen
Prof. Dr. Ruediger Valk

Vortrag mit Diskussion

Hybride Intelligenz
Prof. Dr. Dr. h. c. Wilfried Brauer, TU Muenchen


Kurzfassungen der Vorträge

Hybride Intelligenz

Prof. Dr. W. Brauer

Ausgehend von einem Verbundprojekt zur Motorprüfstandsautomatisierung werden Fragestellungen und Methoden des Entwurfs von intelligenten hybriden Systemen behandelt, d.h. von Systemen, die aus diskreten und kontinuierlichen Subsystemen bestehen und deren Verhalten sowohl durch traditionelle künstliche Intelligenz als auch durch "computational intelligence" bestimmt wird.

Sprachverstehen

Prof. Dr. H. Schnelle

Seit den fünfziger Jahren ist mit hohem Aufwand versucht worden, das Sprachverstehen bzw. die Sprachbeherrschung in streng wissenschaftlichem Sinn sowohl theoretisch als auch praktisch zu verstehen. Man lernte, daß vier Faktoren besonders wichtig sind: die Komplexität, die Effizienz, die Flexibilität und die Adaptibilität.
Unter dem Einfluß der analytischen Techniken der formalen Berechenbarkeit, beachtete man zunächst allein die syntaktische und semantische Komplexität, in der Annahme, daß Effizienz, Flexibilität und Adaptibilität analytisch unwesentlich sind und leicht nachträglich berücksichtigt werden könnten. Die gewonnenen Erkenntnisse über die strukturelle Komplexität vollausgebildeter und ausartikulierter sprachlicher Ausdruckssysteme sind beachtlich und markieren einen großen Fortschritt in der Entwicklung der Sprachwissenschaft.
Die Meinung jedoch, Effizienz, Flexibilität und Adaptibilität könnten nachträglich als Modifikationen an vollausgebildeten und ausartikulierten Ausdruckssystemen berücksischtigt werden, erwies sich mehr und mehr als falsch. Gemessen an diesen Kriterien sind alle bisherigen Ansätze als gescheitert anzusehen. Mir scheint, daß die wissenschaftliche Reflektion hier radikal neue Wege des Verstehens und der Analyse erschließen muß, die sich strikt an der Organisation der Vorgänge im Gehirn orientieren und die von vornherein die Faktoren der zeitlich abgestimmten Interaktionen beachten. Solange hier keine wesentlichen Fortschritte zu verzeichnen sind, ist es hoffnungslos effiziente und flexible Verfahren des Sprachverstehens in der Computerlinguistik entwickeln zu wollen.
Mein Beitrag wird die gegenwärtige Situation erläutern und die Grundzüge der in Angriff zu nehmenden Analysen skizzieren.

Formal Language Theory based on Forbidding and Enforcing

Prof. Dr. G. Rozenberg

Formal Language Theory is one of the oldest and the most matured disciplines of Theoretical Computer Science. One of the attractive aspects of Formal Language Theory is that it is really interdisciplinary with motivations and applications spread over many areas of research such as linguistics, pattern recognition and generation, computer graphics, developmental biology, cryptography, ...
Molecular Computing is one of the very promising and exciting areas of computer science. It has already quite significant influence on our understanding of computation through new paradigms. In our talk we will discuss a new framework for Formal Language Theory which is strongly influenced by motivations coming from genetics and DNA Computing.

TGI Informatik UHH
Letzte Änderung: 17:40 19.05.2011
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