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Nutzenpotentiale der Petrinetztheorie für die Erweiterung der Anwendbarkeit Ereignisgesteuerter ProzeÑketten (EPK).

von Uthmann, Christoph

In: Proceedings zum Workshop Formalisierung und Analyse Ereignisgesteuerter ProzeÑketten (EPK), Oldenburg, Germany, July 1997, pages 1-22. 1997. Available at http://www.wi.uni-muenster.de/is/mitarbeiter/aktivitaet.cfm?name=ischut&aktivitaet=Publikationen.

Abstract: Petrinetze stellen aufgrund ihres `immensen Einsatzpotentials' eine der weltweit bekanntesten allgemeinen Methoden zur Modellierung diskreter, strukturkonstanter Prozesse dar. Während Petrinetze insbesondere in der Informatik und Produktionstechnik seit langem intensiv genutzt werden, stoÑen sie im Rahmen der GeschäftsprozeÑmodellierung im Office-Bereich auf erhebliche Akzeptanzprobleme. Demgegenüber haben hier die Ereignis-gesteuerten ProzeÑketten (EPK) - obwohl sie auf Petrinetzen basieren - in nur kurzer Zeit im deutschsprachigen Raum eine auÑerordentlich groÑe Popularität erlangt. Methodisch wird dies häufig mit einer besonders hohen Anschaulichkeit und Sichtenintegrationsfähigkeit - speziell im Vergleich zu Petrinetzen - begründet. Auf der anderen Seite können die EPK aufgrund mangelnder syntaktischer und semantischer Fundierung sowie der ihnen nicht gegebenen Ausführbarkeit erweiterten methodischen Anforderungen, wie sie formale Analysen, Simulationsexperimente oder die Planung komplexer Steuermechanismen stellen, nicht vollauf gerecht werden. So wurden zur Formalisierung und Kompensation ihrer eingeschränkten Anwendbarkeit bereits diverse Erweiterungen vorgeschlagen.

Der vorliegende Beitrag setzt für die Erweiterung der Anwendbarkeit von EPK bei der Nutzung der Petrinetztheorie an. Den Ausgangspunkt bildet dabei die Überlegung, daÑ mit den Petrinetzen eine Modellierungsmethode vorliegt, deren methodische Fundierung und Leistungsfähigkeit auf über 35 Jahre intensiver, weltweiter Entwicklung und Nutzung basiert. So wird davon ausgegangen, daÑ für Probleme, die im Rahmen des Einsatzes Ereignisgesteuerter ProzeÑketten auftreten, in der Petrinetztheorie bereits fundierte und evaluierte Lösungen vorliegen. Es wird untersucht, inwiefern die Petrinetztheorie für die Erweiterung der Anwendbarkeit Ereignisgesteuerter ProzeÑketten genutzt werden kann. Hierzu wird zunächst die Beziehung zwischen beiden Methoden geklärt (Abschnitt 2). Darauf aufbauend werden im Abschnitt 3 Defizite der EPK gegenüber Petrinetzen bezüglich der Syntax und Semantik erläutert. Im Abschnitt 4 werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, diese Defizite mit Hilfe der Petrinetztheorie zu kompensieren. Der Beitrag endet mit einer zusammenfassenden Beurteilung der Erweiterungsmöglichkeiten der EPK in Abschnitt 5.

Keywords: Ereignisgesteuerte ProzeÑketten (EPK), Leistungsfähigkeit, Modellierungsmächtigkeit, GeschäftsprozeÑmodellierung.


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